Theater 2024

Veröffentlicht am 25. November 2024 um 08:27

Mit der Komödie „Sommer, Sonne, Seitensprung“ oder Inflagranti dilettanti landete die Burgzunft einen Volltreffer. In der ausverkauften Sommerberghalle erlebten die Gäste ein hervorragend aufspielendes Theaterteam, das mit Textsicherheit, starker Mimik und unbeschreiblicher Energie punktete.

Erneut hatte Regisseur Christopher Preisinger bei der Rollenverteilung ein glückliches Händchen. Und dabei galt es, gleich drei neue Theaterspieler zu integrieren. Ein herrliches Debüt gab es für Daniel Burgbacher als umschwärmten, italienischen Animateur Enzo, der im Urlaubsclub an der Adriaküste für Schwung sorgte und dabei die Mädels nur so um den Finger wickelte. Dabei verwechselte er ständig die Namen der Urlauberinnen. Ob es die selbstbewusste und sportlich engagierte Greta (Lisa Willmann) war oder die naive Tina (Sabrina Haberstroh, sie spielte ebenfalls zum ersten Mal), alle waren sie in ihn verliebt. Auch für Pascal Straub als angeberischen Geschäftsmann Carsten war es die erste Theaterrolle, die er bravorös meisterte. Zusammen mit seiner Geliebten Claudia, souverän gespielt von Ramona Preisinger, die als ehrgeizige Bürgermeisterin kurz vor ihrem Wahlkampf stand, hatte er ein paar erholsame Tage geplant, die zu einem wahren Fiasko wurden. Denn Claudias sehr redefreudige Friseurin Danni (Saskia Willmann) tauchte zufällig im selben Hotel auf und erwischte das Liebespaar. Da gab es für die selbstbewusste Bürgermeisterin nur eine Lösung: ihr Liebhaber wurde zum hilfsbedürftigen Cousin umfunktioniert. Als dann auch noch Hajo, der als Guru angehauchte Ehemann der Bürgermeisterin, im Hotel erscheint und den vermeintlichen Cousin mit seinem Qigong Meditationstraining heilen möchte, hatte das Publikum seine wahre Freude. Sein ständiges, liebliches „ach Carsten“ und seine Psychospiele sorgten für wahre Lachsalven. Eine herrliche Rolle verkörperte auch Benjamin Preisinger als Manni, der Freund von Friseurin Danni. Mit seinem nahezu perfekt gesprochenen Ruhrgebiets-Slang und seinem Macho Gehabe war ihm der, auch von Danni angehimmelte Animateur ein Dorn im Auge. Dass sich die Komödie zu einem ungeahnten Ende zuspitzt, muss nicht extra erwähnt werden. Alle Theaterspieler schlüpften hervorragend in ihre Rollen und zeigten sich in bester Spiellaune. Die meisterhafte Theaterkomik sorgte für einen amüsanten und unterhaltsamen Abend. Mit lang anhaltendem Applaus belohnten die begeisterten Zuschauer die Akteure, die vom Burgzunft Vorsitzenden Christopher Preisinger, gleichzeitig Regisseur und Guru Darsteller, vorgestellt wurden. Die Theaterspieler wirkten am Ende glücklich und erleichtert über die gelungene Aufführung. 

Für die perfekte Maske war Claudia Preisinger zuständig, souffliert wurde von Andrea Willmann und am Ton saß Patrick Preisinger sowie Ingo Joachimsthaler.